Leben in der Stadt - wer kann sich das noch leisten?

Immer mehr Menschen ziehen weltweit in die Städte. 2050 werden 70% der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Auch im Südwesten Deutschlands ist dies klarer Trend. Die Stadt Mainz zum Beispiel verzeichnet einen jährlichen Anstieg von 2000 Bewohnern. Und obwohl die Städte immer voller werden und ländliche Gebiete „ausbluten“, steigen die Mieten in der Stadt ins Unermessliche. Ein Ende ist nicht abzusehen. So sind bereits vier Städte in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg unter den Top Ten der teuersten Mieten in Deutschland: Mainz, Heidelberg, Freiburg und Stuttgart. Die Politik hat den Trend verschlafen und nicht die Weichen gestellt für einen umfassenden Ausbau an Sozialbauwohnungen. Stattdessen ist der Bau von neuen Wohnungen zu einem profitablen Investmentgeschäft für Anleger geworden, zum immer größeren Teil auch ausländischen Anlegern, die aus reinen Renditegründen kaufen und die Wohnungen leer stehen lassen, bis sie noch mehr im Wert steigen. Familien, Rentner, Studenten unterhalb des Mittelstandes sind vor allem die Leidtragenden. Die teuren Mieten in den Städten können sie sich nicht mehr leisten, ziehen in den Speckgürtel oder müssen andere Alternativen finden. Doch nicht nur die Mieten belasten die zukünftigen Städter. Die Menschen in den immer voller werdenden Städten haben zu kämpfen mit immer voller werdenden Straßen, Stau und Parkplatzknappheit, schlechten Nahverkehr, größerer Anonymität, schlechterer Gesundheit und einer abnehmenden Lebensqualität. Wir begeben uns auf Spurensuche: Was wird getan, um dem Städtekollaps zuvor zu kommen? Wie können sich die Menschen selbst helfen? Was gibt es für Alternativen für sie? Und was tun eigentlich Politik und Wirtschaft, außer den Leuten immer wieder viel zu versprechen?

Buch/Regie:
Susanne Brand

Produziert:
2019, SWR
45 min.


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