Girls, girls, girls

Die Geschichte der Frauenbands

In den 60ern passierte in der Musikszene etwas Ungeheuerliches, nie da Gewesenes: es tauchte ein Band auf, in der nur Frauen Musik machten, alle Instrumente spielten und Erfolg hatten. Die von Männern dominierte Musiklandschaft öffnete sich erstmals für Musikerinnen. Frauen galten bis dahin gerade mal als begabte Frontladies und waren als hübscher Chor im Hintergrund gefragt, doch mit der ersten Girlsgroup der Welt begann ein neuer Standard: die Supremes mit Diana Ross als feuriger Leadsängerin machten Furore. Die erste Girlsgroup ebnet nicht nur den Jackson 5 sondern auch den schwarzen amerikanischen Mädchengruppen der 90er Jahre den Weg. Frauenbands wie Goldie and the Gingerbread, The Runaways, die Dixie Chicks, Bananarama, Four non blondes, Destinys Child, die Sugarbabes und viele andere folgten. Was diese Bands erreichten, kann man heute kaum mehr ermessen. In den 90ern kam durch die Castingshows eine neue Welle ins Rollen, die Girlsgroups wurden populärer denn je. Sexy und mit guter Stimme, platzierten sich einige dieser Gruppen in den Charts: zu allererst die Spice Girls aus England, es folgten die No Angels oder Monrose. Zweifelsohne spielen Frauenbands auch immer noch oft mit ihrem Sexappeal und den Klischees der Kindfrau bis zum männermordender Vamps, doch der Unterschied liegt darin, dass die musikalische Emanzipationsgeschichte die Künstlerinnen selbstbewusster, ironischer und provokanter gemacht hat. Frauenbands spielen mit den Images, die ihnen die Männer jahrelang vorgegeben haben und sie wissen, wie sie Erfolg haben: mit den Waffen der Frauen. Die Dokumentation möchte der Geschichte und den Anfängen der Girlsbands nachgehen, fragen, wie damals alles anfing und was sich bis heute verändert hat.

Buch/Regie:
Nicola Graef, Susanne Brand

Produziert:
2011, arte/WDR
60 min.


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