Masse

Techno-Ballett aus Berlin

Wer sind die Jugendlichen, die Woche für Woche in den berühmtesten europäischen Club „Berghain“ in Berlin ziehen und sich dort drei volle Tage dem Rausch der Beats und Sounds hingeben? Was bewegt diese jungen Leute außerhalb der Partyzeit, wie lebt diese Generation, die mit Facebook und anderen Internetplatformen groß wird und deren persönliche Kommunikation sich durch die online Strukturen ganz fundamental verändert hat?

Das Berliner Staatsballett, DJs von Europas wichtigstem Club Berghain in Berlin und einer der bekanntesten deutschen Maler, Norbert Bisky, haben sich zusammen getan, um diesen Fragen in einem Tanz-Musik-Kunst Projekt nachzugehen.

Der Titel Träge Masse ist eine ironische, dabei aber auch realistische Reflexion über eine Generation, die sich treiben lässt. Es geht um die künstlerische Darstellung der Facebook-Generation, einer neuen Bewegung. Die Musik ist dabei für uns der Vermittler, die Beats gehören zu dieser Generation wie der Apple und das IPhone. Die DJs suchen nach dem Sound, der die mentale Beschaffenheit darstellt. Die Choreographen und Tänzer des Berliner Staatsballetts wiederum suchen die Bewegungen, die zu den Sounds passen, die symptomatisch sind für die Generation, Norbert Bisky baut den Raum.

Konkret: Drei Choreographen arbeiten mit jeweils einer Gruppe von Balletttänzern des Berliner Staatsballetts und zwei Musikern/DJs an einem Stück, für das Norbert Bisky zusammen mit der Kostüm- und Lichtabteilung des Staatsballetts Bilder und Installationen schafft.

Es geht um eine cross-over Produktion. Jeder soll vom anderen lernen, sich an der anderen Disziplin abarbeiten und an seine künstlerischen und persönlichen Grenzen kommen. Es geht auch um Kompromisse und es geht um Zusammenarbeit. „Hier sitzt nicht jeder in seinem Kämmerchen und dann schaut man Mal...von Anfang an treffen sich alle immer wieder in den unterschiedlichen Konstellationen und probieren zusammen,“ berichtet Christiane Theobald, die

stellvertretende Intendantin des Berliner Staatsballetts, die die Produktion seitens des Staatsballetts betreut.

„Träge Masse“ ist ein work-in-progress Projekt. Es verändert sich ständig, es wächst und immer wieder werden Ideen auch verworfen. Am Ende werden sich die drei sehr unterschiedlichen Kunst Genres nicht nur angenähert haben, sondern ein Projekt präsentieren, dass es in dieser hochkarätigen Besetzung selten zu sehen und hören gab.

Buch/Regie:
Nicola Graef

Produziert:
2013, ARTE/RBB
60 min.


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