Arm trotz Rente

Niedriglöhne und die Folgen

"Ich habe fast 30 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt - und bekomme 630 EUR im Monat, das reicht natürlich nicht zum Leben." Herrmann Küfner kam in den 70ern aus Österreich nach Deutschland und arbeitete als Elektrotechniker. Nach der Scheidung von seiner Frau vor 10 Jahren, lebt er jetzt in einem kleinen Holzhaus auf einem Camping Platz und muss dazu verdienen. "Das klappt zum Glück ganz gut - ich bekomme immer wieder kleine Arbeiten als Elektrotechniker. Doch eigentlich habe ich mir meine Seniorendasein anders vorgestellt. Leben auf einem Campingplatz, als Urlaub gern aber nicht jeden Tag."

So wie Herrmann Kürfner geht es vielen Rentnern in Deutschland und es werden immer mehr. Von Altersarmut ist die Rede, von der Aufstockung der Rente, vom Leben am Rande des Existenzminimums - und das in Deutschland, vor wenigen Jahren wäre das undenkbar gewesen. Betrachtet man den demoskopischen Wandel, wird es in den kommenden Jahrzehnten noch schlimmer werden. Arbeiten, einzahlen und dennoch nicht davon leben können, das betrifft auch junge Berufseinsteiger.

"Ich liebe meinen Beruf, aber wenn ich vom Arbeitsamt keinen Zuschuss zu meinem Gehalt bekommen würde, könnte ich meinen Traumjob an den Nagel hängen."Armin ist Friseur bei einer Billigkette. Schneiden, färben, föhnen für 15 EUR - da kann nicht genug Gehalt abfallen. Sein Job wird vom Staat mitfinanziert. "Es ist doch absurd, wie soll mein Arbeitgeber da noch was für die Rente abzwacken. Das bisschen wird später niemals reichen, das weiß ich jetzt schon. Aber ich bin jung und mache mir einfach keine Gedanken darüber, sonst würde ich ja verrückt werden."

"Zum Leben reicht es nicht!" begleitet Rentner und junge Berufstätige, die ohne staatliche Hilfe oder zusätzliche Jobs nicht überleben könnten. Menschen, die gerne gearbeitet haben und gerne arbeiten, bei denen es aber einfach nicht reicht.

Buch/Regie:
Nicola Graef / Eva Fouquet

Produziert:
2012, ZDF
30 min.


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