Ich. Immendorff - TV Fassung

Das Projekt wird von der NRW Filmstiftung und der Hamburger Filmförderung unterstützt.

Er ist einer der bedeutendsten deutschen Künstler, einer, der sich sein Leben lang eingemischt hat, provoziert und polarisiert hat. Kaum ein anderer Künstler hat die deutsche Befindlichkeit so stark auf die Leinwand gebannt wie der Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff. Ohne Unterlass hat er gemalt, ein Getriebener, alle Kraft in seine Bilder und sein Leben gesteckt. Doch dann kam das Jahr 1998. Das Jahr, das alles veränderte. Als sich eine tödliche Krankheit in seinen Körper schlich. Jörg Immendorffs linke Malhand fängt an, in einem Urlaub lahm zu werden. Sein Hausarzt schickt ihn zu einem Neurologen. Der Befund ist tragisch: bei Jörg Immendorff wird die seltene Krankheit ALS diagnostiziert. Eine Krankheit, die zum Erlahmen der Muskulatur führt, zum ausweglosen Tod durch Ersticken. Zwei Jahre gab ihm der Arzt damals. Jörg Immendorff lebt immer noch. Er ist ein Kämpfer – auch gegen den Feind in seinem Körper. Seit zwei Jahren kann Jörg Immendorff seine Arme nicht mehr bewegen, mittlerweile ist er an den Rollstuhl gefesselt. Er ist zum Dirigent seiner eigenen Arbeit geworden, junge Kunststudenten malen nun seine Bilder. Doch er ist gefragt wie nie, eine Ausstellung folgt der nächsten, seiner Professur an der Düsseldorfer Akademie kommt er immer noch mit seiner unverbesserlichen Leidenschaft nach. Gerade hat er seinen 60sten Geburtstag gefeiert mit seiner jungen Frau und seiner vierjährigen Tochter.

Der Dokumentarfilm „Jörg Immendorff – Ich male meine Wunde“ begleitet den Künstler solange es seine Krankheit zulässt. Wie lebt ein Mann mit dem Wissen um die Unausweichlichkeit der Situation, wie verändert dieses Wissen sein Leben und seine Kunst? Der Film ist auch eine Hommage an einen Künstler, der in seiner starken Prägung durch Joseph Beuys den Kampf für eine bessere Welt und den Widerstand gegen Ungerechtigkeit nie aufgegeben hat, weder als Künstler noch als Mensch.

Weltvertriebsrechte: german united

Buch/Regie:
Nicola Graef

Produziert:
2007, WDR/ARD
45 min.


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