Die Kamera schaut dem Maler beim Malen zu

02.03.2017




Frankfurter Neue Presse


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In Nicola Graefs Dokumentation „Neo Rauch“ erfährt man von Weggefährten und dem Künstler selbst, was seine Kunst bedeutet.

„Eine penetrante Gefolgschaft sind sie“, sagt Neo Rauch. Diese schlafwandlerischen Menschenwesen, die Augen nicht offen, nicht geschlossen, mal mit Insektenflügeln oder seltsamen Kappen auf dem Kopf, dann in grünen Ganzkörperanzügen und pinkfarbenen Cheerleader-Büscheln „begegnen mir auch nachts“, sagt der Maler. Nur wenige Menschen lassen sich gerne bei der Arbeit über die Schulter schauen. Bildende Künstler mögen es meist gar nicht, wenn man sie beim Schaffensprozess beobachtet, weil dabei gelüftet werden könnte, wie ein kreativer Prozess voranschreitet – oder scheitert. Der Filmemacherin Nicola Graef hat Neo Rauch jedoch erlaubt, ihn beim Malen im Atelier zu filmen. Auch gibt er erhellende Erklärungen darüber ab, wie seine meist großformatigen Gemälde entstehen. Fotografien dienen dem 1960 in Leipzig geborenen Künstler nicht als Vorlage für seine figurative Malerei, deren Bildwelten stets surreal wirken. Sämtliche Kompositionen entwickeln sich langsam als Reaktion auf das, was sich auf der Leinwand mit der Zeit ansammelt.[...]

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