„Neo Rauch - Gefährten und Begleiter“: Film über den Maler
26.02.2017
Focus
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Neo Rauch ist ein Kunststar mit internationaler Strahlkraft. Die rätselhaften Bilderwelten des Leipziger Malers sind weltweit von Sammlern gefragt. In einem Film offenbart Rauch sein Universum.
„Eine penetrante Gefolgschaft sind sie“, sagt Neo Rauch. Diese schlafwandlerischen Menschenwesen, die Augen nicht offen, nicht geschlossen, mal mit Insektenflügeln oder seltsamen Kappen auf dem Kopf, dann in grünen Ganzkörperanzügen und pinkfarbenen Cheerleader-Büscheln.
„Diese Figuren begegnen mir auch nachts“, sagt der weltweit gefragte Malerstar über die entrückten Figuren und surrealen Wesen, die seine Bilder bevölkern. Wenn sie noch „widerspenstig“ seien oder ihn gar verspotteten, „dann rütteln sie an meinem Bett. „Sie lassen mich nicht schlafen.“
Sind die eigenen Figuren für Neo Rauch, den berühmtesten Protagonisten der „Neuen Leipziger Schule“, etwa ein künstlerischer Alptraum? Eher sind sie wohl seine künstlerische Gefolgschaft, wenn man den Titel des Filmporträts „Neo Rauch - Gefährten und Begleiter“ richtig versteht. In der 100-Minuten-Doku von Nicola Graef lässt der Maler einen seltenen intimen Blick in sein malerisches Universum zu.
Mit vorsichtigen Fragen aus dem Off pirscht sich Graef an den zurückhaltenden Rauch heran und taut ihn auf. In langen Sequenzen folgt die Kamera den Bewegungen seiner groben Arbeitshandschuhe, in denen Rauch breite und ganz feine Pinsel hält. Immer trägt Rauch bei der Arbeit diese Handschuhe, so als wolle er keine Intimität zwischen sich und seinen gemalten Fantasiegefährten zulassen. Die Künstlerin Rosa Loy, seit 30 Jahren mit Rauch verheiratet, ist die sensible Kritikerin seiner Bilder mit den immer neuen und doch ähnlichen „Charakteren“.
Drei Jahre hat Graef Rauch begleitet - in seinem Atelier in Leipzig und auf Vernissagen von New York bis nach Aschersleben im Harz, wo er als Kind bei seinen Großeltern aufwuchs. Bilder der Einsamkeit im Atelier wechseln sich ab mit Menschentrubel in der Galerie. „Wir warten immer fieberhaft, wenn Neo wieder so weit ist“, sagt der New Yorker Stargalerist David Zwirner. „Er ist ein Superstar in Amerika.“ Rauch steht etwas verloren inmitten dieser Kunst-Schickeria.
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