Wenn der Job zum Martyrium wird

22.10.2018




Prisma


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Von Julian Weinberger

Nicht erst seit der MeToo-Debatte ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ein Thema. Das zeigt die ARD-Doku "Die Story im Ersten: Die Hand am Po".

Einer Forsaumfrage aus dem Jahr 2018 zufolge wurde bereits jede vierte Frau Opfer von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Das Spektrum reicht von vermeintlich blöden Witzen bis hin zur Vergewaltigung. Trotz der Vorkommnisse haben gemäß der Studie aber über die Hälfte der Frauen nichts dagegen unternommen, etwa aus Angst vor beruflichen Nachteilen. Die Filmemacherin Nicola Graef hat sich des sensiblen Themas angenommen und lässt Opfer wie erstmals auch einen Täter zu Wort kommen. Nach fast zweieinhalb Jahren Produktion kommt ihre Dokumentation "Die Story im Ersten: Die Hand am Po" nun ins Fernsehen.

Als vor etwa einem Jahr die MeToo-Debatte Hollywood erschütterte, wurden Stars wie Harvey Weinstein und Kevin Spacey als Täter sexueller Belästigung entlarvt. "Die Story im Ersten: Die Hand am Po" zeigt, dass auch hierzulande sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz keine Seltenheit sind. Filmemacherin Nicola Graef räumt ein: "Als wir mit der Recherche anfingen, hatte ich extrem unterschätzt, wie umfangreich das für uns als freie Produktion sein würde." Über 400 Kontakte hätten sich in der zweieinhalbjährigen Produktionsphase angesammelt.

Dass die MeToo-Kampagne zeitlich in die Recherche fiel, bezeichnet Graef als "unerwarteten Glücksfall". Für die Protagonistinnen ihres Beitrags seien die Enthüllungen in Hollywood in einer Phase, in der sie sich mit ihrer Geschichte öffneten, eine Erleichterung gewesen, betont die Reporterin. Ergeben haben sich aus der langen Recherche intensive Geschichten mehrerer betroffener Frauen.[...]

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