Früh reif - Mädchen in der Pubertät

Wenn sich der Körper von Mädchen und Jungen hormonell umstellt, wächst auch das sexuelle Interesse am anderen Geschlecht. Vor 100 Jahren lag dieser Zeitpunkt bei den Kindern noch um 13-16 Jahre. Heute kommt es immer häufiger vor, dass 11jährigen Mädchen bereits Brüste wachsen und die Hüften runder werden. Die Mädchen sehen aus wie 13 oder 14, fühlen sich jugendlich reif, beginnen sich zu schminken und sexy anzuziehen. Dementsprechend wird auf sie in ihrer Umgebung reagiert. Gab es früher klare Entwick-lungsphasen wie Kindheit bis 12 und Jugendalter ab 13, so sprechen heute Psychologen von sogenannten „Keenies“, nicht mehr Kind und noch nicht Teenager, auf jeden Fall aber früh pubertierend.

Für Eltern ist es heutzutage nicht einfach, bei dieser frühen Entwicklung hinterherzukommen: Die Kontrolle über sein Kind zu verlieren; auszuhalten, dass das Kind schon mit 11 nicht mehr alles mit den Eltern besprechen möchte. Wie ist es für Eltern, wenn die Tochter mit 10 ihre Regel bekommt und mit 12 den ersten Freund nach Hause bringt, der dann vielleicht schon 16 ist? Muss man als Mutter gleich mit der Tochter zum Frauenarzt, um die Pille zu verschreiben? Können frühreife Kinder überhaupt erahnen, was für eine Tragweite ihre Frühreife haben kann? Werden die Kinder früher als erwartet reif, plagen sich Eltern viel mehr mit Aufklärung und Erziehung ihrer Zöglinge rum, denn die Probleme der Kinder sind dann massiver als bei älteren Pubertierenden. Wann ist mein Kind wirklich reif? Wie lange möchte es noch beschützt werden? Kann ich als Elternteil weiterhin eine Vertrauensperson sein? Wie schaffe ich es, meinem Kind Selbstvertrauen zu geben? Wir begleiten zwei Keenies und ihre Eltern auf dem Weg zwischen Kindheit und Jugend.

Buch/Regie:
Heike Nikolaus

Produziert:
2010, NDR
45 min.


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