Einmal Westen und zurück
Ostdeutsche auf dem Weg in die Heimat
„Wir wollen dort hin zurück, wo wir zu Hause waren“. Nach 20 Jahren in Mittelhessen packt Ehepaar Schneider die Umzugskisten. Es geht zurück in die Heimat – nach Ostdeutschland.
Gleich nach der Wende gingen Angelika und Jochen Schneider mit ihren Kindern in den Westen, um bessere Zukunftschancen zu haben. 20 Jahre lebten sie in Mittelhessen. „Wir hatten eine kleine heile Welt, haben gut verdient und waren eigentlich ganz zufrieden, aber richtig angekommen sind wir irgendwie nie.“
Nachdem sie in Rente gegangen waren, war klar: Zurück in den Osten! Auch eine Großstadt war wichtig für sie, denn sie möchten noch etwas erleben. Bewusst suchen sie sich eine Wohnung in Ostberlin, weiter draußen in Köpenick. Der Westteil kam eher nicht in Frage. Aber auch in Köpenick haben sie weder Verwandte noch Freunde. Ein Heimkehren bleibt es dennoch: „ Hier verstehen uns die Menschen, wir sind eben wie sie.“
Das Reihenhaus in Lich ist mittlerweile verkauft. Eine Abschiedsparty werden sie nicht mehr geben, denn „wir sind leise gekommen und werden auch leise wieder gehen.“
So wie die Schneiders empfinden zur Zeit viele gebürtige Ostdeutsche. Heimat, wir sind wieder da!. Ihr Zuhause tragen fast alle Abwanderer im Herzen. Viele kommen wieder – wenn sie im Osten eine Perspektive haben.
Wir begleiten in einer Reportage zwei Protagonisten bei ihrer Rückkehr in den Osten. Das Thema ist aktueller denn je, denn eine große Ostalgie-Welle erreicht Deutschland 20 Jahre nach der Deutschen Einheit