Piraten in der Politik
100 Tage einer Aufsteigerpartei
Mit 15 Angeordneten zieht die Piraten Partei in das Berliner Abgeordneten Haus ein und wird mitbestimmen, was wie in der Bundeshauptstadt läuft.
Der Film „Willkommen in der Realität“ wird sich mit den ersten 100 Tagen dieser kleinen jungen Mannschaft beschäftigen. Wie bereiten sich die im politischen Betrieb unerfahrenen Engagierten auf ihre Aufgaben vor? Was beschäftigt sie am meisten? Worauf freuen sie sich, was macht ihnen Angst?
Was bedeutet es heute im 21.Jahrhundert, Jahrzehnte nach dem Einzug der Grünen in die kommunalen Landtage, wenn sich eine neue Partei formiert. Ist es die Lust am Widerstand? Sind die jungen Leute wieder stärker daran interessiert, sich an den gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen?
Sind wir an dem Punkt angekommen, an dem die Zeit wieder reif ist für eine neue Bewegung? Die Piratenpartei Deutschlands gründete sich 2006 und arbeitete unaufhörlich an ihrem Ziel, Teil des Systems zu werden, ohne sich anzupassen.
Neben den ersten Sitzungen der Piratenpartei, neben den ersten internen Diskussionen, die geführt werden, neben der Personalpolitik, will die Dokumentation auf dieser zweiten Ebene diesen Fragen nach dieser neuen gesellschaftlichen Befindlichkeit unter jungen Leuten nachgehen. Ist es eher die Politikmüdigkeit, die die etablierten Parteien ausstrahlen, die ewigen Personalquerelen, die fehlende inhaltliche Klarheit, die die Piratenpartei auf den Plan gerufen hat? Was bedeutet heute politischer Widerstand?
So sollen in der Dokumentation auch Politiker der etablieren Parteien, der SPD, Grünen und CDU zu Wort kommen. Sind diese Parteien an den technischen Entwicklungen der Zeit vorbeigerauscht? Was sagen die Vertreter von Jusos, jungen Grünen und den jungen Christdemokraten zur Konkurrenz Piratenpartei?
Es geht um die Politik einer neuen Generation. Einer Generation, die anders kommuniziert, die sich anders über Inhalte austauscht, die weniger am Gang durch die parteipolitischen Institutionen interessiert ist, sondern an der direkten Umsetzung und der demokratischen Öffnung der Prozesse im Netz.
Buch/Regie:
Nicola Graef / Thorsten Mandalka
Produziert:
2012,
ARD/RBB/WDR
45 min.
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