Bin ich gut genug?
Der Kampf mit den Selbstzweifeln
Wer kennt das nicht? Alles läuft soweit glatt und plötzlich kommen aus heiterem Himmel kleine nagende Gedanken, die einen nicht mehr los lassen: Ob man das Richtige tut, ob man gut genug ist, ob man erreicht, was man sich vorgenommen hat im Leben. Selbstzweifel beschäftigen nahezu jeden Menschen. Sie helfen Erwartungen und Möglichkeiten an der Realität zu überprüfen. Ständige, massive Selbstzweifel aber lähmen, machen krank und unglücklich.
"Wenn ich vorm Spiegel stehe, dann sehe ich einige Kilos zu viel, dann sehe ich, dass ich nicht wirklich einem Ideal entspreche. Meine Vorzüge sehe ich kaum. Außerdem denke ich dann oft darüber nach, warum ich nur so kurze Beziehungen hatte, warum bisher kein Mann länger bei mir bleiben wollte."
Anneke Breytenbach ist 28 Jahre alt, Berlinerin und Single seit rund sechs Wochen. Auch mit dem letzten Freund hat es nicht geklappt, die beiden waren sogar verlobt. Er sagte ihr bei der Trennung, er möge ihren Charakter nicht. Auch in der Beziehung kritisierte er sie andauernd, wollte, dass sie häuslicher wird. Anne fällt daraufhin in ein tiefes Loch, hadert mit sich, zweifelt an ihrem Verhalten innerhalb der Beziehung, und auch an ihrer Persönlichkeit. Durch die recht frische Trennung hat sie gerade besonders viele Selbstzweifel, so sagt sie, doch trotzdem will sie ihre Suche nach dem richtigen Mann nicht aufgeben.
Dieter Küster, 52 Jahre, war lange im mittleren Management eines Pharma-Unternehmens tätig. Er definierte sich ausschließlich über seinen Erfolg. "Eine sehr gute Leistung in der Schule und später im Job war alles für mich. Berufliche Fehler habe ich immer nur auf mich selbst projiziert und mich dafür verantwortlich gemacht, bis ich nicht mehr konnte."
Der Film begleitet Anneke und Dieter über ein halbes Jahr hinweg. Die beiden Berliner sprechen offen und authentisch über ihre Selbstzweifel, lassen daran teilhaben, wenn sie an ihnen "verzweifeln" und wachsen.
Am Ende des Films steht die Erkenntnis, welches Maß an Selbstzweifel uns weiterbringt, welche Dosis "giftig" ist und wie wir sie im besten Fall in den Griff bekommen.