"Der Nächste, bitte!"
Pflegenotstand Krankenhaus
Wer heute ins Krankenhaus muss, bekommt die Lücken des Gesundheitssystems hautnah zu spüren. Immer mehr Patienten müssen unter dem Personalabbau in der Pflege leiden. 50 000 eingekürzte Stellen in der Pflege führen inzwischen sogar dazu, dass Betten leer bleiben müssen, weil die Versorgung der Patienten nicht sichergestellt werden kann. Ein Problem für die Krankenhäuser, denen es wegen des Sparzwangs so schlecht geht wie nie. Der Großteil schreibt rote Zahlen, 15 Prozent aller Kliniken in Deutschland sind sogar unmittelbar von der Insolvenz bedroht. Der Druck steigt weiter, doch wo soll überhaupt noch gespart werden? Das Personal ist bereits weit über seiner Belastungsgrenze angelangt. Burnout, Frührente und Überlastungsanzeigen sind schon lange keine Seltenheit mehr.
„Der enorme Zeitdruck, die vielen Überstunden, es ist nicht mehr zu schaffen. Die Eltern sind verzweifelt, weil die Therapien ihrer Kinder verschoben werden müssen, weil das Personal fehlt. Auch für uns ist das unerträglich.“ erzählt die Krankenschwester einer Kinderstation.
Wir möchten uns ein Bild machen von der Situation an deutschen Krankenhäusern und begleiten Krankenschwestern der Charité bei Ihrer täglichen Arbeit. Außerdem sprechen wir mit Vertretern der Interessenverbände aus Pflege und Ärzteschaft, sowie der Politik. Wir möchten wissen: wie funktioniert ein System, das den Menschen durch Fallpauschale und Zielvereinbarung zur Ware werden lässt? Warum findet die Politik keinen besseren Weg? Wo führt es hin, wenn die Arbeit am Patienten in erster Linie lukrativ sein muss? Überlastetes Pflegepersonal und Ärzte, die an ihren Grenzen sind. Das Ergebnis: unzufriedene Patienten. Wie sind die Prognosen für die Situation an deutschen Krankenhäusern und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen?
