Gysi

Gregor Gysi – der Mann, der wie kein anderer die Linke prägte, dessen Leben changiert zwischen altem und neuem Deutschland. Ein Mann, der auf vielen Feldern Federn lassen musste, politisch, privat und persönlich. Schließlich ein Mann, über dessen Rolle in der DDR heftig vor Gericht gestritten wurde. Ein Mann, der aus einer intellektuellen, Partei treuen Familie kam, die sich früh dem Kommunismus verpflichtet fühlte und gleichzeitig weltoffen lebte. Aufgewachsen und erzogen von Irene und Klaus Gysi, die in der DDR in den höchsten Ämtern aktiv waren und ihn und seine Schwester sehr prägten. Gysi selbst wurde Anwalt in der DDR und verdingte sich nach der Grenzöffnung dem Aufbau der Nachfolgepartei der SED. Der Film „Die Gysis“ möchte diesem Mann und seiner Familie auf die Spur kommen. Kaum ein Leben und eine Familiengeschichte bilden das Verhältnis von West- und Ostdeutschland intensiver, brüchiger, aber auch repräsentativer ab, als die Familienbiografie der Gysis. Ein Leben, das symptomatisch steht für das alte und neue Deutschland. Auch wenn Gysi nicht mehr als Parteivorsitzender fungiert, mischt er selbstverständlich noch mit. Gysi ist kein Mann für die Rente. Flankiert wird sein aktuelles Leben als Abgeordneter von Rückblicken auf die Familiengeschichte, in der sich viel über die Rolle der Kultur und Rechtsprechung in der DDR ablesen lässt und geht auch der Frage nach, welche Rolle Gysi in der Wendezeit spielte. Neben Gysi und seiner Familie werden Zeitzeugen, Wegbegleiter und kritische Stimmen aus dem Umfeld der Bürgerbewegung, sowie seine heutigen Counter-Parts zu Wort kommen und das Leben und Wirken der Gysis einzuordnen.

Buch/Regie:
Nicola Graef, Florian Huber

Produziert:
2018, MDR
90 min.


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