Sie mussten sterben
„Männer töten Frauen, weil sie sie behalten wollen, Frauen töten Männer, weil sie sie loswerden wollen!“ (Zitat einer Kriminologin)
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau getötet. Zu über 70% von deutschen Männern. Weil es um Macht, Kontrollverlust und Besitz geht. Femizid, das Töten von Frauen, weil sie Frauen sind, ist der Fachbegriff für diese Motive. Die gesellschaftspolitische Debatte um eine Neubewertung von Frauentötungen, auch im juristischen Kontext, setzt sich seit geraumer Zeit mehr und mehr durch. Der Femizid ist als Phänomen über viele Jahrzehnte nicht wahrgenommen worden, auch nicht als eigenes Delikt. Ehrenmord, Beziehungstat, Eifersuchtsdrama – sind Begriffe, die die mediale und öffentliche Wahrnehmung im Kontext von Frauentötungen beherrschen. Doch es geht es um weit mehr als tragische Beziehungsdramen. Es geht um Emanzipation, Gleichberechtigung, Aufklärung und den Schutz von Frauen. Frauen, die oft über einen langen Zeitraum bedroht wurden, deren Autonomie für die Männer eine Gefahr darstellt. Die 4-teilige Serie für die ARD Mediathek zeigt an Hand von vier unterschiedlichen Fällen aus der Vergangenheit, welche Formen des Femizids in Deutschland passieren. Die Täter kommen aus allen gesellschaftlichen Milieus. Für die Serie werden Ermittler, Staatsanwaltschaft, Verteidiger, Augenzeugen und Journalisten eingebunden, die an diesen Fälle gearbeitet haben. Täter kommen nicht zu Wort. Ergänzt wird die Serie durch die Expertin Dr. Monika Schröttle, die seit über 20 Jahren zu diesem Thema forscht und ein europäisches Netzwerk aufgebaut hat. Sie wird die Fälle einordnen und die gesellschaftspolitische Dimension ausloten.
Buch/Regie:
Nicola Graef, Lena Scheidgen, Julia Zinke
Produziert:
2022,
ARD Mediathek
4x30 min.
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